Margot Fischer hält ein paar Wildkräuter in den Händen

„Wildes Grün“ – Ö1 Moment Kulinarium

Und gleich noch ein Kulinarium! Zweimal 25 Minuten in zwei Wochen zu gestalten (und „nebenbei“ zu studieren) ist ganz schön anstrengend. Aber auch sehr interessant!

Vergangenen Montag bin ich dafür nach Kremsmünster gefahren und habe Daniela Dettling auf ihrem Vierkanthof besucht. Die Kräuterpädagogin – sie nennt sich selbst scherzhaft „Kräuterhexe“ – sammelt auf den umliegenden Wiesen und im eigenen Forst Wildkräuter, die sie weiterverarbeitet und in ihrem Hofladen verkauft. Daneben bildet sie für das WIFI OÖ Interessierte zu Kräuterpädagog_innen aus.

Ich war außerdem mit Margot Fischer im Augarten unterwegs und habe bei Sonnenschein und Schneesturm (Märzwetter…) die Augen nach Wildkräutern offen gehalten. Wir haben Gänseblümchen und Löwenzahn entdeckt (ja no na ned), aber die Autorin hat mir auch einige Kräuter gezeigt, die ich alleine nicht erkannt hätte: Scharbockskraut, Knoblauchsrauke und Vogelmiere zum Beispiel. Ihr beeindruckendes Wissen zu botanischen, kulinarischen, medizinischen und kulturhistorischen Aspekten von Wildpflanzen hat sie in mehreren Büchern zusammengefasst: „Essbare Wildpflanzen für Einsteiger“ ist sozusagen die Rucksackvariante der zweiteiligen, mehr als 800 seitigen „Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen Mitteleuropas“, die noch diesen Monat erscheinen soll.

Und ich war auch noch in meinem liebsten Lokal der Stadt, bzw. im zugehörigen Shop: dem Bruder. Hubert Peter (Bar) und Lucas Steindorfer (Küche) haben mir von ihren liebsten Kräutern erzählt und davon, dass es gar kein Widerspruch sei, in der Stadt ein naturnahes Leben zu führen. Samstagabend feiern und Sonntagvormittag mit den Öffis (oder Uber, bei zu viel Restfettn) in den Wald zu fahren sei genau ihr Ding. Dort reden die beiden dann über wichtige private und geschäftliche Dinge, entwickeln Ideen für Gerichte und Produkte weiter und sammeln natürlich allerlei Grünzeug. Das landet dann im selbstgemachten Wermut, wird eingesalzen, oder im Fall von Bärlauch, zu funky Kimchi weiterverarbeitet.

Die Sendung ist noch bis kommenden Freitag hier anzuhören, wenn ihr bis dahin die entsprechende Podcastfolge herunterladet, habt ihr sogar noch länger was davon.

Bärlauch für die Suppe, Vogelmiere für den Salat und Waldmeister fürs Dessert. Kräutersammeln auf Wiesen, Feldern und in Parks

Wildpflanzen werden oft als Unkraut beschimpft, achtlos zertreten oder absichtlich aus dem Beet gejätet. Dabei steckt in ihnen meist viel mehr Geschmack als in ihren kultivierten Varianten. Jetzt im Frühling sprießen viele Arten aus dem Boden, ihre Blätter und Blüten sind besonders zart. Bärlauch oder Brennnessel landen auch bei weniger kräutererfahrenen Menschen manchmal im Kochtopf, doch es gibt noch weit mehr schmackhaftes „Grünzeug“ auf Österreichs Wiesen zu finden. Selbst in der Stadt wachsen essbare Wildkräuter. Sie eignen sich für Salate, Smoothies, als Gewürz und auch für besondere Desserts.

Österreich 1, Moment Kulinarium: 02.04.2021, 15:30h.

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